Nur Bares ist Wahres!

Zahlungsinstrumente 2014

53,2 Prozent zahlen weiterhin bar, nur 2,8 Prozent via Internet und per Smartphone sind es noch nicht einmal 0,1 Prozent. (Quelle: Deutsche Bundesbank)

Manche Dinge werden aus Bequemlichkeit zum Erfolgsmodell, andere weil sie tatsächlich nützlich sind und wieder andere verkaufen sich nur, weil sie penetrant beworben werden.

Beim E-Payment, dem Bezahlen ohne echten Zaster, ist das eine Mischung aus allen dreien. Banken lieben elektronisches Geld: Es verführt sehr leicht dazu das Konto bei horrenden Kreditzinsen zu überziehen. Außerdem bleiben zwischen Abbuchung und Gutschrift immer ein paar Tage Zeit für die Institute, um mit fremder Kohle ein wenig herumzuspielen.

Doch das allein ist sicher nicht der Grund, warum immer mehr Zahlungshändler ein paar Krümel vom Bankenkuchen abhaben wollen. Seit die Kreditverleiher erkannt haben, dass man bargeldlos Personal und Kosten einsparen kann und sogar Gebühren dafür kassieren darf, wird einem mit Schauermärchen von Brieftaschenverlust bis hin zu falschen Zwanzigern das Bezahlen mit realem Schotter vermiest.

Dabei ist das Kontoplündern per Hack oder der klassische Internetbetrug – Knete weg und keine Ware – einfacher und lukrativer als der Verlust des Portemonnaies. Das Geschäft mit Provisionen, Gebühren und Algorithmen aus und für die Cloud hätte sogar beinahe eine eigene Währung etabliert, die Bitcoins.

In der realen Welt 1.0 wurden 2014 laut Bundesbank 53,2 Prozent aller Zahlungen in bar abgewickelt, über Internet gerade mal 2,8 Prozent (siehe Bild), Tendenz leicht steigend. Der wesentlichen Gründe für die unheimliche E-Payment-PR scheinen jedoch Algorithmen zu sein: das Sammeln von Informationen, das Erstellen von Profilen über Kaufkraft, Lokalisierung, Kundenverhalten und der Waren, deren Qualität, Herkunft oder etwa Preisklasse.

Bio oder Fast Food, Zigaretten oder Alkoholkonsument. Wieso kauft Konto XY regelmäßig Gingko-Produkte, einen Schwangerschaftstest oder 50 Kopfschmerztabletten im Monat?

Deshalb gilt: Nur wer mit klingender Münze zahlt ist wirklich „safe“!

Mein Fazit: Die Kosten und das Risiko trägt der Konsument, die Profiteure des E-Payment-Hypes sind vor allem die Datensammler und –händler, Banken und Softwareanbieter.

Bis demnächst, Euer Querschläger!

Der ChannelPartner-Autor „Querschläger“ ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.